Von Truthähnen zu 1-Stern-Besser-Leben-Hühnern gewechselt

Marek Albers

Die Familie Kicken hat in Bochholtz, Limburg, zwanzig Jahre lang mit Freude Truthähne gehalten. Im letzten Frühjahr haben sie auf die Haltung von 65.000 Hühnern mit 1-Stern-Besser-Leben-Qualität umgestellt. Während des Umbaus zu diesem Konzept haben sie die Dächer der beiden Ställe mit Tageslicht ausgestattet. Der eine Stall mit einer Breite von 19 Metern hat einen Auslauf erhalten. Der Stall, der 28 Meter breit ist, hat zwei Ausläufe erhalten, um die Anforderungen dieses Konzepts zu erfüllen. Der Bauzeit auf ihrem Betrieb ist jetzt vollständig erledigt.

Die Familie Kicken ist bereit für die Zukunft

Ben (62) und Gertie Kicken (66) führen gemeinsam mit ihrer Tochter Wendy (27) einen Geflügel- und Ackerbaubetrieb mit einem Hofladen in Bocholtz, Süd-Limburg. In diesem Frühjahr wechselten sie von der Truthahnhaltung zu Hühnern mit 1-Stern-Besser-Leben-Qualität.

Die Aufgaben auf dem Familienbetrieb sind gut verteilt. Ben ist verantwortlich für den Ackerbau mit 60 Hektar Kartoffeln, Zuckerrüben und Weizen. Außerdem kümmert er sich um die Hühner. Gertie betreibt auf dem Hof einen Hofladen, in dem sie ihre eigenen Produkte verkauft. Darüber hinaus führt sie auch regionale Produkte aus der Umgebung im Sortiment.

Tochter Wendy ist seit 2021 in der Gesellschaft mit ihren Eltern und ist auch regelmäßig im Stall anzutreffen. Außerdem kümmert sie sich um die Buchhaltung des Betriebs und hat noch einen Teilzeitjob. Tochter Nicole hilft in geschäftigen Zeiten manchmal auf dem Feld aus.

Bewusste Entscheidung

Ben und Gertie Kicken hatten bereits seit 2014 den Plan, ihren Betrieb anders zu gestalten", erzählt Geflügelspezialist Paul van Hoof. "Beim Beantragen einer neuen Genehmigung und nach Gesprächen mit der Bank kamen sie zu dem Schluss, dass das Konzept mit 1-Stern-Besser-Leben-Qualität trotz der Investitionen die beste Option für ihren Betrieb wäre."

Ben: "Die wirtschaftliche Perspektive war einer der Gründe, warum wir uns für die Haltung von 1-Stern-Hühnern entschieden haben. Wir konnten nämlich einen guten Vertrag abschließen. Außerdem passt es besser zur Arbeit im Ackerbau, da wir weniger Durchgänge machen müssen. Die Truthähne sind außerdem viel schwerer als die Hühner, also verbessern wir auch die Arbeitsabläufe."

"Das Konzept mit 1-Stern-Besser-Leben-Qualität passt zu uns und zu unserem Betrieb", ergänzt Wendy. "Wir glauben, dass dieses Konzept in Zukunft noch weiter wachsen wird. Außerdem freuen wir uns, wieder auf den niederländischen Markt liefern zu können. Der Markt für Truthähne wurde immer kleiner, und der Absatz immer schwieriger."

Futtertröge mit Überlauf

Ben: "Wir haben vor und während des Umbaus viel mit Paul über die Auswahl der Einrichtungen in den Ställen gesprochen. Für uns ist es ein neuer Bereich, und Paul hat viel Erfahrung in der Geflügelbranche. Wir haben uns zum Beispiel für Futtertröge ohne Gitter, aber mit Überlauf entschieden. Wenn die Küken jung sind, läuft das Futter auf das Kükenpapier, und Sie müssen es nicht von Hand machen."

Viel Automatisierung

Wendy: "Wir haben bewusst entschieden, viel zu automatisieren. Mit unserem neuen Klimacomputer können wir alles aus der Ferne steuern. Andere können ebenfalls mit uns zusammenarbeiten und bei Bedarf Einstellungen vornehmen. Der neue Computer ist wirklich ein Fortschritt. Das Klima kann jetzt viel umfassender gesteuert werden als zuvor. Dies liegt auch an den CO2-Messgeräten und der Feuchtigkeitsregelung. Auch die Auslaufklappen, die Beleuchtung und die Tageslichtfenster können wir steuern. Die Trinkwasserleitungen werden automatisch gespült."

Neue Ausstattung

Ben: "Da ich keine offene Verbrennung mehr in unserem Stall haben wollte, haben wir uns für neue Heizungen der Marke Winterwarm entschieden. Wir haben vier Heizungen mit 80 kW in den kleinen Stall gestellt und vier Heizungen mit 100 kW in den anderen Stall. Innerhalb von einer halben Stunde ist der Stall auf dreißig Grad Celsius aufgeheizt. Wir sind sehr zufrieden damit."

"Außerdem wurde die Beleuchtung angepasst, um die Anforderung von 20 Lux zu erfüllen. Diese Regel gab es bei den Truthähnen nicht", sagt Wendy. "Im kleinen Stall hängen jetzt fünf Lichtleisten und im großen Stall sieben. Ein Teil der Beleuchtung war erst zwei Jahre alt. Das konnten wir wiederverwenden. Der Rest wurde mit neuen Leuchten ergänzt."

Innere Kühlung

"Die Kühlung haben wir bereits 2018 installiert, da wir damals aufgrund des warmen Wetters viele Ausfälle hatten. Das wollten wir nicht mehr erleben. Wir haben dann eine innere Kühlung mit einer großzügigen Wassermenge installiert. Außengekühlte Anlagen sind in Süd-Limburg schwierig, da wir kein Grundwasser fördern können. Das Wasser steht hier tief."

Küken bringen Ruhe

"Die Aufzucht von Küken ist viel weniger arbeitsintensiv als bei den Truthähnen", erzählt Ben. "Bei den Truthähnen blieb ich während des Starts vier Tage und Nächte im Stall. Wenn es Seitenschläfer gab, habe ich sie aufgerichtet und dafür gesorgt, dass sie trinken." Paul ergänzt: "Nicht jeder macht das so, aber sie haben immer gute, gesunde Truthähne abgeliefert, weil Ben Zeit und Aufmerksamkeit für die Tiere aufgebracht hat."

"Bei den Küken blieb ich die erste Nacht auch im Stall. Aber ich dachte schnell 'Was mache ich hier?' Sie haben selbst gegessen und getrunken. In der zweiten Nacht habe ich einmal nachgesehen. Aber selbst das war nicht nötig", lacht Ben. "Es fühlt sich gut an, die Geflügelküken zu haben. Auch wenn alles ganz anders ist. Es bringt mehr Ruhe."

Wendy: "Wir waren wirklich froh über die Unterstützung von Paul beim Start der ersten Runde Küken. Am Anfang ist es nämlich alles ein bisschen knifflig mit den Einstellungen. Als zum Beispiel nach drei Wochen der Auslauf geöffnet wurde, blieben die Küken einfach drinnen. Wir haben die Klimaregelung jetzt so eingestellt, dass sie auch optimal funktioniert, wenn die Klappen geöffnet sind. Das sind die kleinen Dinge, die wir noch gut in den Griff bekommen müssen."

Solide Auslauf

Ben: "Wir legen Wert darauf, solide zu bauen. Der Auslauf ist eine feste Konstruktion mit Isolierung, Wellplatten und Profilblech als Windschutz. Das ist teurer, aber so können wir lange damit auskommen. Entweder man macht es gut oder man lässt es sein, das ist immer mein Motto!"

Nachhaltigkeit

"Während des Umbaus haben wir Solarpaneele auf den Stall installiert. Dadurch sind wir jetzt selbstversorgend mit Strom. Der nächste Schritt zur Nachhaltigkeit unseres Betriebs ist es, unsere eigenen Weizen an die Küken zu verfüttern. Bei den Truthähnen war das für uns keine Option. Außerdem wollen wir den Hühnermist so weit wie möglich auf unserem Land ausbringen. So erhalten wir eine kurze Lieferkette und arbeiten an einem zukunftsorientierten Betrieb. Ich sehe auf jeden Fall eine Zukunft auf unserem Betrieb", schließt Wendy.

Ziel

Ben: "Es ist uns wichtig, finanziell und technisch gut zu arbeiten. Da wir jetzt wieder in einer Integration arbeiten, haben alle Partner in der Lieferkette das gleiche Interesse. Jeder profitiert von der Bereitstellung eines guten und gesunden Produkts. Das schafft Vertrauen. Ich bin jetzt 62 Jahre alt, aber ich habe auf jeden Fall noch Lust, weitere zehn Jahre weiterzumachen."

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Broiler-Team

Marek Albers

Berater für Broiler

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