Der Vormarsch der Fangmaschine

Arjan Meekhof

Berater für Broiler

04 Oktober 2025
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3 minuten

Lohnt sich die Anschaffung einer Fangmaschine?

Die Geflügelbranche sucht ständig nach Wegen, die Abläufe in den Betrieben effizienter zu gestalten. Einer der Entwicklungen, die zunehmend Beachtung findet, ist der Einsatz von Fangmaschinen beim Beladen von Broilern. Diese Maschinen sollen vor allem ermöglichen, mit weniger Personal zu arbeiten und so den Personaldruck zu senken.

  Die Erfahrungen mit Fangmaschinen, bei denen Küken automatisch in Käfige oder Container gesetzt werden, sind unterschiedlich, aber es treten einige Aspekte immer wieder auf. 

Weniger Menschen, mehr Ruhe

Broilerhalter Erik Pomper aus Hijken hat gemeinsam mit einem Kollegen in eine Fangmaschine investiert, um Broiler maschinell zu laden. Der Hauptgrund: weniger Personal im Stall und mehr Ruhe auf dem Betrieb. „Früher brauchten wir pro Standort fünfzehn Personen. Jetzt geht es mit weniger Menschen, wodurch es im Stall ruhiger bleibt und die Tiere weniger Stress erfahren“, erzählt er.


Auch Broilerhalter Erik Weel aus Middenmeer nutzt eine Fangmaschine in seinen Ställen: „Wir haben eine Lademaschine, weil sie arbeitsfreundlicher ist. Man benötigt weniger Leute, aber man ist eingeschränkt in der Laderate. Ich merke jedoch, dass der Fangschaden auf meinem Betrieb geringer ausfällt. Weil Küken aber oft beim maschinellen Einfangen schlagen, ist bei den Flügeln keine deutliche Verbesserung sichtbar.“

Erfahrungen eines Pioniers

Nach Ansicht von Bauke de Jong, Broilerhalter aus Surhuisterveen, gibt es klare Punkte, auf die man beim Einsatz einer Fangmaschine achten muss. Als einer der ersten Nutzer in den Niederlanden verfügt er mittlerweile über 28 Jahre Erfahrung mit einer Fangmaschine. Er betont, dass Wartung eine große Rolle spielt, und weist darauf hin, dass eine Fangmaschine besonders für Betriebe geeignet ist, die technisch versiert sind und eine ausreichende Anzahl Tiere pro Jahr laden, um die Investition zu amortisieren. Die Fixkosten pro Küken sind bei Konzepten mit weniger Tieren höher, da die Kosten auf weniger Tiere verteilt werden. Zudem ist bei Konzept-Küken zusätzliches Personal nötig, um frei laufende Küken einzusammeln.

Lösung gegen Personaldruck 


Broilerhalter Wilco Atsma aus Tzum setzt seit März letzten Jahres eine eigene Fangmaschine zum Beladen seiner Broiler ein. Die Entscheidung zur maschinellen Beladung resultierte aus steigendem Personaldruck und der oft schwierigen Kommunikation mit temporärem, meist ausländischem Personal. „Mit dieser Fangmaschine habe ich einen Teil des Drucks von meinem Betrieb genommen. Mein Sohn bedient die Maschine, während drei andere beim Fang unterstützen“, berichtet er. Über die Ergebnisse ist er zufrieden: „Wir hören Gutes vom Schlachthof und hatten nie Probleme. Wenn man die Maschine ruhig laufen lässt, ergibt das die besten Resultate.“

 

Wachsende Interesse


Arian Oostvogels aus Achtmaal, sowohl Anbieter von Fangmaschinen als auch Broilerhalter, beobachtet ein wachsendes Interesse an dieser Technik. „Immer mehr Broilerhalter erkennen die Vorteile von Fangmaschinen, vor allem bei größeren Betrieben und unter wachsendem Augenmerk auf Tierwohl. Mit Fangmaschinen geht das Beladen nicht schneller als per Hand, vielleicht sogar langsamer. Aber ob man nun das erste oder letzte Küken der Nacht lädt: eine Fangmaschine wird niemals müde“, sagt Arian mit einem Lächeln.

 

Rolle der Schlachtunternehmen  

  Andre Eegdeman, Qualitätsmanager bei der Schlachterei Clazing, sagt: „Wir sehen keinen Unterschied bei der Ausschussrate zwischen maschinell und manuell geladenen Küken. Maschinelles Fangen kann ein schöner Fortschritt sein. Es hängt jedoch von der richtigen Bedienung ab. Eine gut eingestellte Maschine bringt Ruhe, aber letztlich bleibt es Menschenarbeit. Sorgen Sie also für gute Schulung und Einweisung, bevor Sie umstellen.“  

Technik hilft, Menschen machen den Unterschied

Sjouke Hoekstra, Spezialist Geflügel, meint: „In der Kette sind wir alle aufeinander angewiesen. Jeder Abschnitt hat seine eigenen Herausforderungen. Auch das Fangen von Küken bringt spezifische Herausforderungen mit sich. In manchen Betrieben kann eine Fangmaschine eine wertvolle Ergänzung sein, aber manuelles Fangen bleibt eine ausgezeichnete Methode. Welche Methode auch gewählt wird, das Fangen bleibt Menschenarbeit, und gerade die Menschen machen häufig den Unterschied.“  

„Mit dieser Fangmaschine habe ich einen Teil des Drucks von meinem Betrieb genommen.“

Wilco Atsma

Broilerhalter, Niederlande

Über den Autor

Arjan Meekhof

Berater für Broiler

Wenn Sie mehr über die Einsatzmöglichkeiten einer Fangmaschine in Ihrem Betrieb wissen möchten, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir oder einem meiner Kolleginnen auf.