Broiler, Kartoffeln und Pommes: Der Kreislauf von Marijn Uitdewilligen
Marijn lebt gemeinsam mit seiner Frau Katrien und ihren drei Kindern im zeeländischen Sint-Kruis, nahe der belgischen Grenze, wo sie einen vielseitigen Landwirtschaftsbetrieb führen. Sie halten 75.000 1-Stern-Beter-Leven-Broiler, bauen Kartoffeln und Getreide an und betreiben seit einigen Jahren eine eigene Pommeslinie. „Ich denke, ich habe einen der schönsten Kreisläufe, die man haben kann“, sagt Marijn stolz. „Mein Getreide geht an die Hühner, der Mist der Hühner an die Kartoffeln, und diese Kartoffeln werden zu Pommes. Schöner kann es kaum sein.“

Wer ist Marijn Uitdewilligen?
Gerne stellen wir Ihnen Marijn Uitdewilligen aus dem zeeländischen Ort Sint-Kruis vor. Vor über elf Jahren übernahm er den Betrieb seiner Eltern. Gemeinsam mit seiner Frau Katrien führt er einen Mischbetrieb mit 75.000 1-Stern-Beter-Leven-Broilern und Ackerbau. Seit Kurzem produzieren und vertreiben sie auch ihre eigenen Hofpommes. Marijn: „Kartoffelanbau gehört schon seit Generationen zur Familie, ich bin die vierte Generation. Kartoffeln waren immer fester Bestandteil unseres Betriebsplans, und wurden dort, wo möglich, ausgebaut.“ Die Idee, selbst frische Pommes herzustellen, entstand in der Corona-Zeit. „2020 lag der Kartoffelpreis bei 2,5 Cent, da sagte ich zu meiner Frau: ‘Wir müssen etwas anderes versuchen.’“ Sie begannen klein mit einer einfachen Verarbeitungsanlage, und das Konzept kam sofort an. „Innerhalb kürzester Zeit riefen Restaurants aus der Umgebung an: ‘Wir möchten gerne eure Pommes kaufen!’“
Der Betrieb mit dem Namen „Pommes Appetit“ produziert inzwischen etwa zehn Tonnen frische Hofpommes pro Woche. Dank mechanischer Kühlung kann Marijn das ganze Jahr über konstante Qualität liefern. Die frischen Pommes gehen an lokale Gastronomie und Imbissbetriebe, vor allem in Belgien. Alles bleibt innerhalb eines Umkreises von fünfzig Kilometern, lokal, frisch und erkennbar.
Entstehung und Übernahme
Bereits 1991 erweiterten Marijns Eltern den Ackerbaubetrieb um 25.000 konventionelle Broiler. „Ein großer Schritt damals, aber eine gute Entscheidung“, erinnert sich Marijn. Er besuchte eine Landwirtschaftsschule und studierte anschließend Agrarwissenschaften. Nach seinem Studium arbeitete er einige Jahre in der Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung. „Eines Tages war ich bei einem Geflügelhalter, um Stalltechnik zu kalkulieren. Während ich diese Berechnungen durchführte, dachte ich: Das könnte ich auch selbst machen“, und so nahm das Ganze seinen Lauf. Im Jahr 2014 übernahm Marijn den Betrieb seiner Eltern.

Als Geflügelhalter möchte Marijn gern einen vierten Stall errichten und auf 100.000 Broiler wachsen, damit würde er seine Genehmigung vollständig ausnutzen.
Umstellung auf 1-Stern-Beter-Leven
Nach Erhalt der notwendigen Genehmigungen begann Marijn 2017 mit dem Bau von zwei neuen Ställen mit überdachtem Auslauf, im Sinne des 1-Stern-Beter-Leven-Konzepts. „Das war ziemlich spannend“, blickt er zurück. „Wir gingen von einer Besatzdichte von 42 kg auf 25 kg pro Quadratmeter. Anfangs verdienten wir weniger als bei konventionellen Hühnern. Mein Vater hatte Zweifel an der Umstellung auf Beter-Leven-Küken, aber ich war überzeugt, dass das Beter-Leven-Konzept gesellschaftlich stärker akzeptiert würde.“ Die Entscheidung zahlte sich aus. Er ergänzt: „Da wir neben den Küken auch Kartoffeln und Pommes haben, ist es von Vorteil, Tiere zu halten, die weniger intensive Betreuung benötigen. Das bringt Ruhe.“ Im Jahr 2024 erweiterte Marijn seinen Betrieb um einen weiteren Stall. Mittlerweile bestehen drei Ställe mit insgesamt 75.000 Broilern.
Mein Vater hatte seine Zweifel hinsichtlich der Umstellung auf „Beter Leven“-Küken.
Nachhaltigkeit im Betrieb
Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle in seinem Betrieb. „Wir haben drei nachhaltige Ställe mit fast 1.000 Solarmodulen, heizen komplett mit Holzpellets, und haben keinen Gasanschluss mehr.“ Auch in Sachen Klimasteuerung ist der Betrieb gut ausgestattet. „Wir haben drei Wärmetauscher, die für ein optimales Stallklima sorgen, was für die Küken sehr angenehm ist“, erklärt Marijn.
Futtermittel und kurze Wege
„Seit Jahren beziehe ich das Futter von De Heus, ich hatte nie den Drang, zu wechseln. Wenn etwas gut ist, dann ist es gut.“ Der Kontakt mit dem Spezialisten von De Heus, Joost Lazeroms, ist unkompliziert. Marijn: „Joost kommt etwa einmal im Monat vorbei, und zwischendurch telefonieren wir, wenn etwas ansteht. Wir besprechen die Ergebnisse oder etwaige Fragen, zum Beispiel zu Futterpreisen oder Marktentwicklungen beim konventionellen Geflügel. Solche Informationen sind wichtig.“


Unternehmer Marijn Uitdewilligen: Die Herausforderung bei 75.000 Broiler besteht vor allem darin, das maximale Gewicht von 25 Kilogramm pro Quadratmeter einzuhalten.
Abwechslung macht die Arbeit interessant und herausfordernd.
Abwechslung und Freiheit im Unternehmertum
Für Marijn ist vor allem die Vielfalt der Arbeit das, was er am meisten schätzt. „Kein Tag ist wie der andere, gerade diese Abwechslung macht den Beruf interessant und herausfordernd.“ Zudem schätzt er die Freiheit, die das Unternehmertum mit sich bringt. „Wenn ich mich entscheide, einen Nachmittag mit meinen Söhnen zum Motocross zu gehen, dann ist das möglich“, so Marijn.
Ein Team aus festen Gesichtern
Marijn fährt fort: „Wir beschäftigen einen festen Mitarbeiter und arbeiten mit Praktikanten und Zeitarbeitern. Bei der Pommesverarbeitung sind es immer dieselben Personen, das funktioniert gut. Meine Frau übernimmt viel im Bereich Personal und kümmert sich um den Vertrieb der Pommes. Mein Vater hilft gelegentlich bei technischen Aufgaben mit, mit seinen 76 Jahren ist er allerdings nicht mehr operativ tätig.“ Die Küken betreut Marijn größtenteils selbst. „Während der Leerphasen misten wir die Ställe selbst aus, die Reinigung vergeben wir an externe Dienstleister.“ Die Herausforderung bei 75.000 Küken sieht Marijn vor allem darin, die maximale Dichte von 25 kg pro Quadratmeter auszubalancieren. „Man möchte nicht über der Norm liegen, aber auch nicht zu leicht liefern. Gemeinsam mit der Schlachterei suchen wir den optimalen Punkt.“
Zukunftspläne
Marijn hat für die Zukunft große Pläne. Er erzählt: „Ich möchte gern einen vierten Stall bauen und auf 100.000 Broiler wachsen, dann nutzen wir die Genehmigung voll aus.“ Aber seine Ambitionen reichen weiter als nur ins Geflügelwesen. „Eine größere Pommesproduktion, vielleicht sogar eine eigene Pommesfabrik. Wer weiß! Momentan verarbeiten wir etwa ein Drittel unserer Kartoffelernte selbst. Vielleicht vermarkten wir künftig alles eigenständig.“ Auch über die Unternehmensnachfolge wird bereits nachgedacht: „Wenn unsere Kinder später einsteigen wollen, sind sie herzlich willkommen. Ob Sie sich dann für die Broilerhaltung oder den Pommesbetrieb entscheiden – das würde mich sehr freuen. Der Samen ist gesät, nun liegt es an ihnen, ihn weiter wachsen zu lassen.“
Unternehmensfotos Marijn Uitdewilligen ->

Arjan Meekhof
Berater für Broiler
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